Partizipation ist Mitwirkung „mit Wirkung“!
Partizipation ist ein Menschenrecht, es wird verstanden als ein demokratisches Verfahren, das sowohl das Leben der Individuen als auch das jeweilige Gemeinwesen betreffen und ist deshalb durch die wechselseitige Begründung und Begrenzung von Selbst und Mitbestimmung bestimmt.
Während Mitbestimmung immer Entscheidungen in einem gemeinschaftlichen Zusammenhang meint, bedeutet Selbstbestimmung die Möglichkeit, selbst über Fragen des eigenen Lebens zu entscheiden. Selbstbestimmung ist eine zentrale Bedingung für Partizipation. Gleichzeitig entwickeln sich aus partizipativen Prozessen mehr Möglichkeiten für Selbstbestimmung. Beide Begriffe sind aber nicht zu verwechseln.
Als wesentlicher Bestandteil von Partizipation wird Einfluss genannt, im Fall von Mitbestimmung als Macht und Einfluss auf gesellschaftliche Prozesse (politische Ebene), im Fall von Selbstbestimmung als Recht auf Entscheidungen im umgrenzten Lebensbereich (soziale Ebene/Nahbereich). Somit geht es bei Partizipation also um die Frage nach der Verteilung von Entscheidungsbefugnissen und damit auch um die Frage der Machtverteilung – sowohl auf individueller als auch auf politischer Ebene.
Dieses Recht auf Selbst- und Mitbestimmung haben die Selbsthilfeorganisationen seit ihrer Gründung in den 80er Jahren formuliert und eingefordert. Doch in der Regelversorgung sind Partizipation und Selbstbestimmung – trotz innovativer Angebote – immer noch kein Selbstverständlichkeit.
Der ApK Berlin engagiert sich für die Etablierung einer Kultur der Partizipation, die rechtebasiert und frei von Diskriminierung ist.
Der ApK Berlin verfolgt dieses Ziel auf unterschiedlichen Wegen: Durch Initiierung eigener Projekte, durch Kooperation mit partizipativen externen Projekten und als Kooperationspartner von partizipativen Forschungsprojekten.
Weitere Informationen zu den Initiativen und Projekten:
- Partizipatives Forschungsprojekt Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen Versorgung 2023 -2026
Kooperationsprojekt mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB)
Im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Studie ist der ApK Berlin Kooperationspartner der MHB mit dem Titel „Auf dem Weg zur Partizipation - Möglichkeiten und Barrieren der systematischen Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen und psychosozialen Behandlung in Deutschland“.
Forschungsprojekt in Kooperation mit dem ApK Landesverband Berlin:
Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen Versorgung (PazAng-Studie):Die PazAng-Studie ist ein dreijähriges Forschungsprojekt der Medizinischen Hochschule Brandenburg, dem Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Leipzig und dem Berliner Angehörigenverband psychisch erkrankter Menschen (ApK LV Berlin e.V.).
Die Studie verfolgt einen kollaborativ-partizipativen Ansatz, um Multiperspektivität im gesamten Forschungsprozess abzusichern. Kollaboration bedeutet dabei, dass im Forschungsteam Mitarbeitende mit und ohne eigene Erfahrungen als Angehörige zusammenarbeiten, so dass neben einer Vielfalt an wissenschaftlichen Perspektiven auch unterschiedliche Erfahrungsexpertisen zum Tragen kommen.
Entsprechend der Leitfrage Welche Rollen und Funktionen haben Angehörige in psychiatrischen Behandlungssituationen? ist es das Ziel des Projekts, die Beteiligungsmöglichkeiten von Angehörigen an der psychiatrischen Behandlung jenseits des klassischen Fokus auf die Ärzt*in-Nutzer*in-Beziehung zu untersuchen. Als Angehörige werden dabei nicht nur im engen Sinne die Familie verstanden, sondern ebenso das erweiterte soziale Umfeld, u.a. auch Freund*innen, Kolleg*innen, Mitbewohner*innen.
- ApK Berlin Initiative Schweigepflicht und Schweigepflichtentbindung
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- Kellerkinder Partizipativer Landschaftstrialog 2020-2021
Der Kellerkinder e.V. veranstaltete in den Jahren 2020-2021 einen gleichberechtigten Trialog zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgungslandschaft mit Beteiligten aller Interessengruppen, an dem auch Aktive des ApK Berlin beteiligt waren. Leitthema war die konsequente Umsetzung der Menschenrechte für alle.
Das Ziel ist eine menschenrechtskonforme psychosoziale Unterstützungslandschaft.
Umfassende Information sind unter https://landschaftstrialog.de/ abrufbar.Handlungsempfehlungen des partizipativen Landschaftstrialogs
In 2 Jahren gemeinsamen Diskutierens und Schaffens hat der vom BMAS geförderte „Partizipative Landschaftstrialog“ Handlungsempfehlungen für eine menschenrechtskonforme psychosoziale Unterstützungslandschaft erarbeitet.
Diese stehen nun sowohl in Langfassung als auch Kurzfassung online, unter: https://landschaftstrialog.de/handlungsempfehlungen-des-partizipativen-…
Auch sind dort Plakate die gemeinsam gestaltet wurden abrufbar.Außerdem finden sich auf der Internetseite Videomitschnitte unserer Symposien und anderen Veranstaltungen des Projekts. Für Kontakt und weitere Informationen kann an folgende E-Mail-Adresse geschrieben werden: landschaftstrialog@seeeletrifftwelt.de