Partizipation
Im Angehörigenverband psychisch Erkrankter Berlin setzen wir uns entschlossen für die Partizipation von Betroffenen und Angehörigen an gesellschaftlichen Gestaltungsprozessen ein. Partizipation verstehen wir als ein fundamentales Menschenrecht und demokratisches Verfahren, das sowohl das Leben der Individuen als auch das Gemeinwesen beeinflusst. Erst durch das Zusammenwirken von Selbst- und Mitbestimmung kann Partizipation gelingen: Selbstbestimmung meint hierbei die individuelle Entscheidungsfreiheit über das eigene Leben, während Mitbestimmung die Einflussnahme auf gemeinschaftliche Entscheidungen (politische Ebene) bedeutet. Selbst- und Mitbestimmung sind eng miteinander verflochten – ihre Entfaltung basiert wesentlich auf dem konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten und führt optimalerweise zu einer neuen Kultur der Teilhabe.
Partizipation wirkt auf Entscheidungen.
Wir fordern, dass sowohl Selbst- als auch Mitbestimmung in der politischen Arena und im sozialen Nahbereich gleichwertig berücksichtigt werden. Durch die Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern wollen wir erreichen, dass im Gesundheitssystem sensibler mit Macht umgegangen wird, damit die Rechte, Bedürfnisse und Stimmen von psychisch erkrankten Menschen und ihren Angehörigen besser vertreten sind.
Unser Engagement für eine neue Kultur der Teilhabe umfasst sowohl die Initiierung eigener Projekte als auch die Zusammenarbeit mit externen Partnern und partizipativen Forschungsprojekten. Diese Maßnahmen tragen dazu bei, eine rechtebasierte und diskriminierungsfreie Umgebung zu schaffen, in der Partizipation und Selbstbestimmung nicht nur gefordert, sondern auch umgesetzt werden. Trotz der Fortschritte und einiger innovativer Konzepte in der Versorgung bleiben Partizipation und Selbstbestimmung in der Regelversorgung oftmals eine Herausforderung. Unser Ziel ist es, beides zur Selbstverständlichkeit zu machen und auf diese Weise aktiv zur Verbesserung der Versorgungsbedingungen beizutragen.
Veränderung basiert auf Vielstimmigkeit.
Wir laden Angehörige, Betroffene und politische Akteure ein, sich gemeinsam mit uns für eine gerechte Verteilung von Entscheidungsbefugnissen einzusetzen und notwendige Veränderungen zu bewirken. Nur durch eine enge Zusammenarbeit können wir sicherstellen, dass alle Stimmen Gehör finden und die Situation der psychisch erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen nachhaltig gestärkt wird.
Kontaktieren Sie uns, um mehr über unsere Initiativen und Projekte zu erfahren. Gemeinsam können wir für ein gerechteres und partizipatives Gesundheitssystem eintreten, das Selbstbestimmung und Vielstimmigkeit fördert.
Weitere Informationen zu den Initiativen und Projekten:
- Partizipatives Forschungsprojekt Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen Versorgung 2023 -2026
Kooperationsprojekt mit der Medizinischen Hochschule Brandenburg (MHB)
Im Rahmen einer von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Studie ist der ApK Berlin Kooperationspartner der MHB mit dem Titel „Auf dem Weg zur Partizipation - Möglichkeiten und Barrieren der systematischen Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen und psychosozialen Behandlung in Deutschland“.
Forschungsprojekt in Kooperation mit dem ApK Landesverband Berlin:
Beteiligung von Angehörigen an der psychiatrischen Versorgung (PazAng-Studie):Die PazAng-Studie ist ein dreijähriges Forschungsprojekt der Medizinischen Hochschule Brandenburg, dem Universitätsklinikum für Psychiatrie und Psychotherapie Leipzig und dem Berliner Angehörigenverband psychisch erkrankter Menschen (ApK LV Berlin e.V.).
Die Studie verfolgt einen kollaborativ-partizipativen Ansatz, um Multiperspektivität im gesamten Forschungsprozess abzusichern. Kollaboration bedeutet dabei, dass im Forschungsteam Mitarbeitende mit und ohne eigene Erfahrungen als Angehörige zusammenarbeiten, so dass neben einer Vielfalt an wissenschaftlichen Perspektiven auch unterschiedliche Erfahrungsexpertisen zum Tragen kommen.
Entsprechend der Leitfrage Welche Rollen und Funktionen haben Angehörige in psychiatrischen Behandlungssituationen? ist es das Ziel des Projekts, die Beteiligungsmöglichkeiten von Angehörigen an der psychiatrischen Behandlung jenseits des klassischen Fokus auf die Ärzt*in-Nutzer*in-Beziehung zu untersuchen. Als Angehörige werden dabei nicht nur im engen Sinne die Familie verstanden, sondern ebenso das erweiterte soziale Umfeld, u.a. auch Freund*innen, Kolleg*innen, Mitbewohner*innen.
- ApK Berlin Initiative Schweigepflicht und Schweigepflichtentbindung
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- Kellerkinder Partizipativer Landschaftstrialog 2020-2021
Der Kellerkinder e.V. veranstaltete in den Jahren 2020-2021 einen gleichberechtigten Trialog zur psychiatrischen und psychosozialen Versorgungslandschaft mit Beteiligten aller Interessengruppen, an dem auch Aktive des ApK Berlin beteiligt waren. Leitthema war die konsequente Umsetzung der Menschenrechte für alle.
Das Ziel ist eine menschenrechtskonforme psychosoziale Unterstützungslandschaft.
Umfassende Information sind unter https://landschaftstrialog.de/ abrufbar.Handlungsempfehlungen des partizipativen Landschaftstrialogs
In 2 Jahren gemeinsamen Diskutierens und Schaffens hat der vom BMAS geförderte „Partizipative Landschaftstrialog“ Handlungsempfehlungen für eine menschenrechtskonforme psychosoziale Unterstützungslandschaft erarbeitet.
Diese stehen nun sowohl in Langfassung als auch Kurzfassung online, unter: https://landschaftstrialog.de/handlungsempfehlungen-des-partizipativen-…
Auch sind dort Plakate die gemeinsam gestaltet wurden abrufbar.Außerdem finden sich auf der Internetseite Videomitschnitte unserer Symposien und anderen Veranstaltungen des Projekts. Für Kontakt und weitere Informationen kann an folgende E-Mail-Adresse geschrieben werden: landschaftstrialog@seeeletrifftwelt.de